Heute möchte ich gerne, im Rahmen des Autor*innensonntags, über das Thema “Umgang mit Zweifeln” sprechen bzw. schreiben.
Als Autorin hat man - wie in allen kreativen Berufen - oft Zweifel an dem was man tut und manchmal sogar an seiner ganzen Person.
“Ist das eigentlich gut genug, was ich da schreibe? Interessiert das irgendjemanden? Wird sich die ganze Arbeit am Ende auszahlen?”
Und die allerschlimmste Frage von allen:
“Habe ich überhaupt Talent zum Schreiben, oder bilde ich mir das nur ein?”
Diese Fragen begleiten mich bei jedem neuen Projekt, egal ob Kinderbuch, Drehbuch oder auch aktuell bei meinem erster Roman.
Mal versinke ich in Selbstzweifel, dann wiederum bin ganz davon überzeugt, was ich da mache und glaube fest an mein Potential.
Umso mehr Projekte ich realisiere, umso mehr sehe ich aber auch, dass diese Zweifel wie ein plötzliches Unwetter kommen, aber auch wieder gehen. Sie sind zwar nie ganz weg, selbst, wenn das
Projekt schon abgeschlossen ist, aber mit der Zeit habe ich begriffen, dass ich mit diesen Selbstzweifeln als Autorin leben muss. Sie gehören zum Autorendasein einfach dazu.
In ganz schlimmen Phasen hilft es mir immer, mir Texte oder Videos anderer AutorInnen durchzulesen bzw. anzuschauen und daran erinnert zu werden, dass ich damit
nicht alleine bin. Geteiltes Leid ist halbes Leid, heißt es nicht umsonst.
Es ist sehr tröstlich zu wissen, dass selbst Bestseller-AutorInnen nach mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben. Denn bei jedem neuen Projekt steht man vor derselben Frage: “Ist das eigentlich gut, was ich da mache?”
Eine Antwort darauf ist schwer zu finden, denn es wird immer Menschen geben, die es gut finden werden und solche, die anderer Meinung sind. Deshalb ist wohl das
Wichtigste, die vorhandenen Zweifel einfach zu akzeptieren, aber gleichzeitig nicht zu vergessen, dass sie nur zeitlich begrenzt im Kopf zu Gast sind.